Herr, es ist Zeit. Der Sommer war sehr groß … : reiche Obsternte, auch bei uns

Marmelade
Dieses Jahr ist es eine Freude, bei herrlichem Herbstwetter einen Spaziergang durch die Natur zu machen und die übervollen Obstbäume zu bestaunen, die es bei uns nicht jedes Jahr so gibt. Selbst wenn die Blütezeit erfolgreich gelaufen ist, kann ein nasser und kühler Sommer das Pilzwachstum so fördern, dass an eine Ernte gar nicht zu denken ist, weil die Früchte am Baum verschimmeln. Aber dieses Jahr …!

Die Zwetschgen sind schon zu Marmelade und Zwetschgenröster (Beilage zum Kaiserschmarrn) verarbeitet, zum Teil gemischt mit den gesunden Holunderbeeren, die Äpfel warten vor den Mostereien der Gartenbauvereine auf ihren großen Tag.

Unserem Zwetschgenbaum (wir haben nur diesen einen und er versperrt uns die Sicht auf das erste Grün auf dem Golfplatz) haben wir letztes Jahr ernsthaft angedroht, dass sein letztes Stündlein geschlagen hat, wenn er dieses Mal keine Früchte trägt – und was soll ich sagen – es war eine überreiche Ernte! Vielleicht sollte man öfter mal ein ernstes Wort mit seinen Pflanzen reden?!

In dieser herrlichen Erntezeit kommt mir immer wieder das wunderbare Herbstgedicht von Rainer Maria Rilke in den Sinn:

Herbsttag

Herr, es ist Zeit. Der Sommer war sehr groß.

Leg deinen Schatten auf die Sonnenuhren,

und auf den Fluren lass die Winde los.

Befiehl den letzten Früchten, voll zu sein;

gib ihnen noch zwei südlichere Tage,

dränge sie zur Vollendung hin, und jage

die letzte Süße in den schweren Wein.

Wer jetzt kein Haus hat, baut sich keines mehr.

Wer jetzt allein ist, wird es lange bleiben,

wird wachen, lesen, lange Briefe schreiben

und wird in den Alleen hin und her

unruhig wandern, wenn die Blätter treiben.

Die Kaltluft aus dem Norden, die uns der Wetterbericht vorhersagt, wird wohl auch bald bei uns hier eintreffen und dann kann man den Schnee förmlich riechen, der auf den Berggipfeln fällt. Das ist aber auch nicht weiter schlimm, denn dann machen wir es uns zu Hause warm und gemütlich und freuen uns schon auf die Skisaison. Vorher kommt aber noch die Adventszeit mit den Christkindlmärkten und dem Weihnachtsspiel im Holzknechtmuseum Ruhpolding. Wir haben heute die Eintrittskarten gekauft und ich werde darüber berichten. Die letzten Aufführungen waren sehr beeindruckend.

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